Edition 2024, Auflage 150, von Hand nummeriert und mit Stempel signiert. Klappkarte (geschlossen 11,5×17 cm) mit Samentüte, Samen von Wollziest (Stachys byzantina), Handgemalter Aquarell-Kunstdruck, Hochwertiger Offset-Digitaldruck auf 300g Recycling-Naturpapier mit kleinen Einsprengseln, B6 Umschlag Recycling mit kleinen Einsprengseln.
Wollziest lädt zum Kuscheln ein. Die silbergrauen Blätter sind streichelweich. Kein Wunder, dass die Pflanze auch „Eselsohr“ genannt wird. Die dichte Schicht flauschiger Haare schützt die Pflanze vor intensiver Sonnenstrahlung und ermöglicht es ihr, an trockenen Standorten zu gedeihen. Ursprünglich aus Vorderasien stammend, wird sie als Schmuck- und Heilpflanze schon seit langer Zeit bei uns angepflanzt. Die Blätter lassen sich als Pflaster nutzen, der Pflanzensaft hilft bei der Wundheilung. Im Sommer, wenn die rosa Blüten erscheinen, werden sie umschwärmt von einer Vielzahl von Wildbienen.
Eine Art sticht dabei besonders hervor: die Garten-Wollbiene. Sie hat eine wespenähnliche Zeichnung, ist aber viel gedrungener und runder. In einem Wahnsinnstempo zischt die männliche Wollbiene um den Wollziest herum. Ab und zu bleibt sie wie ein Kolibri in der Luft stehen und inspiziert ihr Revier. Alle anderen Blütenbesuchenden, sogar Hummeln und die um ein Vielfaches größeren Holzbienen, versucht sie von den Blüten zu vertreiben. Mit ihrem bedornten Hinterleib nach vorne gerichtet fliegt sie blitzschnell auf die Störer zu und rempelt sie von den Blüten. Sie versucht, den Wollziest allein für weibliche Wollbienen zu reservieren. Eine anstrengende Aufgabe.
So können die weiblichen Wollbienen viel Pollen als Nahrungsvorrat für den Nachwuchs sammeln. Vom Ziest nutzen sie außerdem die flauschigen Haare. Mit Wollkugeln beladen fliegen sie zu kleinen Hohlräumen im Boden, Mauerwerk oder Holz und polstern dort ihre Brutzellen aus. Zusammen mit dem Pollen entsteht so ein behagliches Nest, in dem sich bis zum nächsten Sommer die neue Generation entwickelt.